Medienberichte über Forschung aus dem Netzwerk
Robert Böhm im Medienportal der Universität, 08.05.2025: "Reaktionen auf Regeln"
Ob Rauchverbot, Tempolimit oder Zuckersteuer – viele Menschen sind erstmal dagegen. Doch solche Maßnahmen können dabei helfen, gesellschaftliche Probleme wie Klimawandel oder Gesundheitskrisen zu bewältigen. Eine neue Studie unter Leitung der Universität Wien und der Technischen Universität München zeigt: Der größte Widerstand gegen systemische Eingriffe entsteht vor der Einführung. Nach ihrer Umsetzung sinkt die Ablehnung deutlich. Die Forscher haben den dahinterliegenden Mechanismus offengelegt und liefern damit wichtige Erkenntnisse für eine passende Kommunikation solcher Maßnahmen. Die Studienergebnisse wurden aktuell in der renommierten Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht.
Veronika Siegl auf Ö1, 02.04.2025: "Tabu Eizellenspende"
Obwohl die Eizellenspende in Österreich erlaubt ist, bleibt eine Eizelle für viele Menschen unerreichbar. Alleinstehende Frauen haben keinen Zugang zu gespendeten Eizellen und Fruchtbarkeitszentren berichten, dass es generell schwer ist, Spenderinnen zu finden. Sie empfehlen daher den Weg ins Ausland. In Nachbarländern wie Tschechien oder der Slowakei ist die anonyme Eizellenspende erlaubt, oft die einzige Möglichkeit für ungewollt Kinderlose.
So wird ein Teil des weltweiten Reproduktionsnetzwerks sichtbar, das den Kinderwunsch über Grenzen und Gesetze hinweg erfüllt. Der globale Eizellenhandel floriert auf offenen, grauen und schwarzen Märkten. Ändern sich Regeln oder Umstände in einem Land, wandelt sich das Geschäft. In Indien dürfen Ausländer keine Leihmütter mehr engagieren. (Auch hier werden gespendete Eizellen benötigt.) Der Krieg in der Ukraine hat den Fruchtbarkeitstourismus dort eingeschränkt. Eltern mit Kinderwunsch suchen nun Hilfe in Griechenland statt in Indien, in Argentinien statt in der Ukraine.
Eizellen reisen über Grenzen und Ozeane, während Menschen lange Wege auf sich nehmen. Transnationale Firmen, die am Kinderwunsch anderer Milliarden verdienen, sind aktiv. Was bedeutet das für einige, die verletzlichsten Teile des Reproduktionsnetzwerks, die Kinderwunscheltern? Und was geschieht, wenn Firmen vom menschlichen Wunsch nach Familie finanziell profitieren?
David Gomez-Varela in Die Presse, 07.03.2025
Wer es genau wissen will, schaut sich die Proteine an
95 Prozent der Medikamente haben in unserem Körper als Ziel Proteine. Ein Forschungszentrum in Wien Spittelau offenbart, welche Rolle die Gesamtheit der Proteine bei Krankheit und Gesundheit spielen. Die Technologie der Massenspektrometer wird ständig weiterentwickelt.